Maximilian Martinez beaker

Maximilian Martinez: "5 mal Sonne"

Schwetzingen

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15.03.2024 16.03.2024 17.03.2024 20.03.2024 21.03.2024 22.03.2024 23.03.2024 24.03.2024 27.03.2024 28.03.2024 29.03.2024 30.03.2024 31.03.2024 03.04.2024 04.04.2024 05.04.2024 06.04.2024 07.04.2024

Beide hier genannten Professoren vertreten zwei sehr unterschiedliche Positionen in der Malerei, die bis heute in der Kunst des ehemaligen Schülers nachwirken. Während Toon Verhoef für eine abstrakt-geometrische Malerei steht, repräsentiert Tatjana Doll eine überaus gegenständliche Pop-Art-Malerei. Betrachtet man die neuere Kunstgeschichte, lässt sich erkennen, dass beide Positionen lange fast verfeindet gegenüberstanden. Während sich die Abstraktion radikal von alten Bildtraditionen und Sehgewohnheiten lösen und damit die gesamte Kunstgeschichte über den Haufen werfen wollte, musste sich die moderne gegenständliche Malerei stets mit der klassischen Malerei seit Michelangelo vergleichen lassen. Erst seit der Pop-Art bekam sie neuen Schwung mit radikal neuen Themen und Inhalten.

Eine neue Generation von Malern und Malerinnen, hat diese alte Feindschaft überwunden, wobei die Stilvielfalt der Leipziger Schule vor einigen Jahrzehnten ein Vorreiter war. Maximilian Martinez, der ebenfalls Abstraktion und Gegenständlichkeit in einen durchaus harmonischen Gleichklang bringt, ist sicherlich ein Kind dieser Entwicklung, doch noch viel zu jung, um jetzt schon in eine kunsthistorische Schublade gesteckt zu werden.

Seine Malerei selbst ist ebenfalls sehr jung und dynamisch, erfrischend und anregend, oft etwas chaotisch und verwirrend und nicht so einfach mit Worten zu beschreiben oder gar zu erklären. Man spürt seine sinnliche Lust am Malen, die wohl jedem Bild als starker Impuls vorangeht. Oft beginnt der Künstler seine Bilder mit selbstbereiteten Farben, organischen Pigmenten (wie z. B. Kaffee). Dazu treten klassische Öl- und Acrylfarben, Tempera und Fotodrucke auf wechselnden Bildträgern wie Baumwoll-, Polyester- oder Mischgewebe. Alles ist sehr experimentell, und oft überraschen die verschiedenen Malmittel mit einem Eigenleben, das sich durch chemische Reaktionen einstellen kann. Schon der große Surrealist Max Ernst ließ sich von solchen Zufallsstrukturen inspirieren und generierte daraus seine surrealen Traumwelten.

Ganz ähnlich arbeitet Maximilian Martinez und entwickelt den zunächst abstrakten Farbauftrag zu gegenstandsfreien Farbfeldern bis zu gestischen Prozessen weiter. Linien treten dazu und schaffen so unmerklich einen perspektivischen Illusionsraum, der die Leinwand in eine reale Welt öffnet. Dort erkennt der Betrachter vertraute Requisiten wie Eimer, Tüten, Dosen, Lebensmittel und Getränke, meist aus dem Fastfood-Restaurant, ja sogar einen BH. Dieses junggesellige Chaos wird jedoch ästhetisch verarbeitet, der Müll als direkte Lebenswirklichkeit ästimiert.

Total realistisch, ja popartistisch dagegen sind die vielen gegenständlichen Bilder von Maximilian Martinez, die vertraute Figuren aus dem Fernseher porträtieren. Darunter die TV-Helden der Sesamstraße wie Ernie & Bert, Kermit der Frosch, aber auch Schlümpfe, Speedy Gonzales und andere Tiere ohne Hollywoodkarriere wie Hunde und Gänse. Diese alten Freunde der Kindheit genießen alle Sympathie und scheinen auch den Junggesellen noch zu berühren. Das macht die Malerei von Maximilian Martinez auf den ersten Blick so erfrischend jugendlich und populär. Seine experimentellen Abstraktionen aber sind auf den zweiten Blick eigentlich noch spannender.

Veranstaltungsort

Maximilian Martinez: "5 mal Sonne"

Schlossplatz 2
68723 Schwetzingen

Veranstalter

Maximilian Martinez: "5 mal Sonne"


68723 Schwetzingen

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Impressionen zur Veranstaltung

Quelle: Datenbank Toubiz, Mandant: Schwetzingen, Untermandant: Schwetzingen

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