Römerbrunnen bei Spechbach

Spechbach

In den Jahren 1881 und 1883 wurden zwei römische Votivsteine auf Spechbacher Gemarkung gefunden. Die Inschriften dokumentieren eine römische Siedlung ("Vicus Nediensis"), die sich wohl an einem als Nida oder Nedia bezeichneten Bachlauf befanden.  

Die Gründung des Vicus Nediensis könnte auch schon in die keltische Zeit fallen. Die Streckenführung der einstigen Römerstraße ist ungewöhnlich. Von Lopodunum (heutige Ladenburg) kommend führte sie über Heidelberg in Richtung Osterburken. Mit dem Verlauf über das heutige Spechbach weicht die Trasse aber deutlich von einer Wegrichtung ab, die eigentlich günstiger und kürzer gewesen wäre.

Eine solche auffallende Abweichung vom funktionalen Straßenverlauf könnte beispielsweise durch besondere lokale Rohstoffvorkommen oder auch das Vorhandensein religiöser Stätten erklärbar sein. Die Archäologen und Historiker vermuten, dass es bereits eine vorrömische Siedlung gegeben haben könnte, die als militärischer Versorgungspunkt an die Römerstraße angeschlossen gewesen war.

Vircus Nediensis wurde also vielleicht schon als Keltendorf errichtet und wurde später in das Siedlungs- und Versorgungssystem der Besatzer eingegliedert. Im 3. Jahrhundert, als die Römer aus Germanien abzogen, ging auch der alte Vicus unter. Die Gründung Spechbachs dürfte einige Jahrhunderte später erfolgt sein.

Römerbrunnen bei Spechbach


74937 Spechbach

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Quelle: Datenbank Toubiz, Mandant: Tourismus Baden-Württemberg, Untermandant: Spechbach

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